Unterrepräsentanz von Frauen im Wohnungswesen

Mitautorin im Gutachten Eine Stadt für alle? Genderanalyse des Potsdamer Wohnungswesens zu Frauen als Akteurinnen in Wohnungswirtschaft und Architektur

Es erfolgt eine Auseinandersetzung mit Benachteiligungen, Potentialen, emanzipatorischen Prozessen und die Formulierung von Handlungsempfehlungen.

In der Wohnungswirtschaft sinkt mit steigender Hierarchie der Frauenanteil auf durchschnittlich 5% in der ersten und zweiten Führungsebene. Frauen haben große Karrierepotentiale, die von ihnen selber nicht verfolgt werden können und auch von Verantwortlichen behindert werden. Frauen sind in den Entscheidungspositionen des Wohnungswesens und entsprechenden Gremien wie Aufsichtsräten und Vertreter*innenversammlungen der Genossenschaften unterrepräsentiert. Nachweislich verbessert Geschlechterparität in Unternehmen die Produktivität. Frauen in Leitungspositionen von Wohnungsunternehmen setzen sich eher für Verfahrenseffizienz, alltagstaugliche Zielsetzungen in der Projektentwicklung und nutzungsorientiere Planung ein. Dadurch können gleichberechtigtere Stadtquartiere entstehen.

In der Architektur ist der abnehmende Frauenanteil mit zunehmender Berufserfahrung ein Problem für die Disziplin und gebaute Umwelt. Der Frauenanteil unter selbständigen Architekt*innen beträgt international ca. 20%. Selbständig zu werden in einer Branche von männlichen Netzwerken, großem Konkurrenzkampf um Aufträge, nötiger Härte und Risikobereitschaft, geschlechtsspezifischen Diskriminierungen und hohem Arbeitsaufwand schreckt Frauen eher ab. Aber auch die Rahmenbedingungen für unselbständige Architektinnen in Architekturbüros wie prekäre Arbeitsverhältnisse, zeitliche Inflexibilität, deutlicher Gender Pay Gap und begrenzente Karrierechancen führen häufig zum Wechsel in andere Berufsfelder. Mit zusätzlicher familiärer Verantwortung wird die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Branche deutlich. Architektenkammern haben jahrzehntelang die Verantwortung für Gleichstellung von Architektinnen vernachlässigt.


 

Leistung
Mitautorin eines Kapitels zur Unterrepräsentanz von Frauen im Wohnungswesen in Gutachten

Auftraggeberin
UrbanPlus Stadtforschung, Berlin
Projektleitung Dr. Christiane Droste Beauftragt vom Autonomen Frauenzentrum Potsdam e.V.

Zeitraum
Bearbeitung Jänner 2020

Umfang
Kapitel 23.000 Zeichen

Web
Publikationen des autonomen Frauenzentrums Potsdam e.V.

Download
Eine Stadt für alle? Eine Genderanalyse des Potsdamer Wohnungswesens

Impressionen



Zurück
Zurück

Frauenpower - Programm für Ziviltechnikerinnen

Weiter
Weiter

Wie der soziale Wohnbau weiblich wird