KONTEXT
Sozial gerechte Lebensräume und gleichberechtigte Planungsprozesse
Eine sozial nachhaltig gestaltete Umwelt berücksichtigt die alltäglichen Bedürfnisse vielfältiger Nutzer:innen und entsteht in demokratischen Planungs- und Produktionsprozessen mit unterschiedlichen Akteur:innen. Sowohl in der Planung als auch in den Planungsstrukturen spielen soziale sowie Gender- und Diversitäts-Perspektiven eine zentrale Rolle. Die folgenden Fragen laden zu einer kritischen Reflexion ein.
Planung der gebauten Umwelt für eine chancengleiche Nutzbarkeit
Die Vereinten Nationen definieren in der Agenda 2030 unter Ziel #11 nachhaltige, inklusive Städte sowie leistbaren, qualitätsvollen Wohnraum für alle. Gebaute Umwelt soll Chancengleichheit ermöglichen und Teilhabe fördern. Städte und Wohnbau sind Orte für Arbeit und Freizeit, für Kommunikation und Rückzug. Eine den Alltag unterstützende Gestaltung und Ausstattung von Wohnumfeld und Stadtquartieren ist daher besonders wichtig. Soziale Wohnraumversorgung berücksichtigt die Bedürfnisse sozioökonomisch benachteiligter Gruppen und schafft damit gerechtere Lebensbedingungen.
„Es gibt noch kein durchgehend gendersensitives Bewusstsein oder standardisierte Berücksichtigung von Frauenbelangen in der Architektur, in der Planung und öffentlichen Verwaltungen.“
Bewohnerinnen Fokusgruppe im Rahmen der Studie Frauen-Wohnbauprojekte in Wien, 2019, Sabina Riss mit Urban Plus, Magistrat der Stadt Wien MA50 Wohnbauforschung
Ich zeige eine Gender Perspektive für Planung und Nutzung von Stadt und Wohnbau auf
Im Zentrum stehen Fragen, wie feministische, gendersensible und intersektionale Aspekte in Städtebau und Wohnbau berücksichtigt werden können und wie sich unterschiedliche Nutzer:innen-Bedürfnisse im Sinne sozialer Nachhaltigkeit einbeziehen lassen. Ebenso wichtig sind die Stärkung von Beteiligung in Planungsprozessen und die Verbesserung der Aneigenbarkeit von Raum. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Integration genderspezifischen Planungswissens in universitärer Ausbildung und Praxis - auch basierend auf historischen Forderungen, Impulsen und entwickelten Kriterien, die bereits wertvolle Grundlagen bieten.
Gleichberechtigte Produktions-Prozesse von gebauter Umwelt
Die Vereinten Nationen definieren in der Agenda 2030 unter Ziel #5 Geschlechtergleichstellung, volle Teilhabe von Frauen* sowie Chancengleichheit in Entscheidungen und Führungsrollen. Entscheidungsträger:innen in der Planung spiegeln jedoch selten die Vielfalt der Bevölkerung wider, die die gebaute Umwelt nutzt. Damit alle Bedürfnisse berücksichtigt werden, ist eine angemessene Vertretung von Frauen* in Planungsprozessen unerlässlich. Ebenso gehört die Förderung von Chancengleichheit in Ausbildung und Planungspraxis zu den zentralen Aufgaben.
„Frauen planen und bauen heute mehr als je zuvor und ihr Beitrag wird immer sichtbarer. Jedoch sind wir von einer selbstverständlichen und gleichberechtigten Beteiligung am Planen und Bauen noch weit entfernt.“
Expertinnen-Fokusgruppe im Rahmen der Wiener Studie Frauen in der Wohnungswirtschaft, 2019, Sabina Riss mit IIBW, Magistrat der Stadt Wien MA50 Wohnbauforschung
Ich behandle Fragen zu Gleichstellung in Planungsprofession und Planungsprozessen
Im Fokus stehen aktuelle und internationale Herausforderungen in Ausbildung und Berufspraxis, die Förderung gleichberechtigter Teilhabe sowie Chancengleichheit in der Entwicklung der gebauten Umwelt. Dabei geht es auch um berufliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, um Formen von female empowerment und die Sichtbarkeit von Frauen* und ihren Leistungen. Zudem untersuche ich, wie historische Benachteiligungen nachwirken und bis heute Strukturen prägen.