Wohnkonzepte für differenzierte Lebensalltage

Konzeption und Durchführung einer Lehrveranstaltung zur Entwicklung des öffentlich geförderten Wohnbaus in Österreich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

In den Nachkriegsjahrzehnten galt die Kernfamilie mit traditionellen Rollenbildern und Arbeitsteilung als sozialer Nucleus für den realisierten Geschosswohnbau. Auf die sich parallel entwickelnden, gesellschaftlichen Veränderungen, neuen Lebensformen und entsprechenden Raumbedürfnissen wurde dabei nicht eingegangen. Erst ab den 1980er Jahren erfolgte ein Aufbruch aus dem standardisierten, anonymen Massenwohnungsbau. Dabei wurden Aspekte wie Gestaltungsqualität und Alltagstauglichkeit, Kommunikation und Aneigenbarkeit sowie Individualität thematisiert.

Erst ab den 1990er Jahren wurden erstmals umfassende Qualitätskriterien im Geschosswohnbau formuliert, unter anderem durch frauenpolitisch initiierte „frauengerechten“ Modellwohnprojekte. Diese bezogen sich auf die Ausbildung von Wohnumgebung, Wohngebäuden und Wohnungen - in einer Abstufung von Öffentlichkeit bis Privatheit. Zentral war die Berücksichtigung unterschiedlicher Bewohner*innenbedürfnisse, Lebensformen und Lebensphasen. Erstmals wurden differenzierte Lebensalltage von Frauen* benannt und sollten räumliche Entsprechungen finden.

In der Erörterung dieser Wohnprojekte wird auch Bezug genommen auf die infolge entwickelten Gender Planning Leitlinien und die aktuelle Kriterienliste der 4. Säule Soziale Nachhaltigkeit der Wiener Wohnbauförderung.


 

Leistungen
Vorlesungen im Rahmen der Ringvorlesung Wohnen und Privatheit

Auftraggeberin
Technische Universität Wien, Fakultät Architektur und Raumplanung, Institut für Architektur und Entwerfen, Forschungsbereich Wohnbau

Zeitraum
10. Dezember 2017, 18. Dezember 2018

web
Information zur Lehrveranstaltung

Impressionen



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