Wohnreformmodelle der Frauenbewegungen

Konzeption und Abhaltung von geladenen Vorlesungen im Rahmen der Vorlesungsreihe Gender Studies im Architekturstudium der Technischen Universität Wien

Die Wohnsituation von Frauen im öffentlichen Wohnbau im Verlauf des 20. Jahrhunderts samt Hindernissen für ein selbst bestimmtes Leben in punkto Zugang, Leistbarkeit und Raumkonzepten wird erläutert. Die im Zuge beider Frauenbewegungen formulierte feministische Kritik und Forderungen an Wohn- und Städtebau sowie geplante und realisierte Wohnkonzepte für selbständiges und gleichberechtigtes Wohnen von Frauen werden vorgestellt.

In der Ersten Frauenbewegung wurden drei emanzipative Wohnreformmodelle entwickelt. Die zentrale Hauswirtschaft wie beispielsweise in Einküchenhäusern sollte berufstätigen Frauen mittels zentraler Küche und Wäscherei die Hausarbeit erleichtern und Geschlechterbeziehungen reformieren. Die Rationalisierung von Einzelhaushalt und Küche thematisierte die Wohnung als alltäglichen Arbeitsplatz und zielte auf räumliche und einrichtungstechnische Vereinfachung ab.  Für berufstätige, alleinstehende Frauen sollten Wohnheime zB. Frauenheime und Ledigenheime sowie Wohnungen zB. von Margarete Schütte-Lihotzky leistbaren Zugang zu selbst bestimmtem Wohnen ermöglichen.

In der Zweiten Frauenbewegung wurden im Zuge des feministischen Planungsdiskurses ab 1975 Kritik an den anonymen Massenwohnungsbauten der Nachkriegsjahrzehnte und Forderungen nach frauengerechtem Wohn- und Städtebau formuliert. Mit den ab Anfang der 1990er Jahre in Deutschland und Österreich realisierten, alltags- und frauengerechten Modellwohnprojekten sollten entwickelte Qualitätskriterien für Wohnung, Wohngebäude und Wohnumfeld nachhaltig in den öffentlich geförderten Wohnbau übertragen werden.


 

Leistung
Vorlesungen zu Wohnreformmodellen der Ersten und Zweiten Frauenbewegung

Auftraggeberin
Technische Universität Wien, Fakultät für Architektur und Raumplanung, Institut für Architekturtheorie, Vorlesungsreihe Gender Studies, Ao.Prof. Dörte Kuhlmann

Zeitraum
04. April 2017, 16. Mai 2017

Impressionen



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Architektinnen im 20. Jahrhundert

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Studie Wohnbau in Wien: Alltags- und gendergerecht