Gender Mainstreaming in Wiener Stadtplanung

Geladenes Interview für einen Artikel in The Guardian Cities über die langjährige Arbeit Wiens im Bereich Gender Mainstreaming in der Stadtplanung und was andere Städte davon lernen können

Erhoben wird, wie Gender Mainstreaming in der Wiener Stadtplanung berücksichtigt wird und warum Wien eine europäische Vorreiterrolle bei der Inklusion von Frauen übernommen hat. Welche Projekte riefen die größte Wirkung bzw. Reaktion hervor und welche Ergebnisse wurden beobachtet. Fühlt sich Wien als eine messbar gerechtere oder integrativere Stadt für Frauen an? Wie werden Frauenperspektiven im Gespräch über Städte aufgenommen? Elle Hunt interviewt dafür Eva Kail, Ursula Bauer, Wolfgang Gehrlich und Sabina Riss.

Europäische Städte wurden im 20. Jahrhundert von männlich geprägter Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik und Planung entwickelt. Ihre Perspektive und Erfahrung bestimmte städtische Strukturen, die andere Nutzer*innen und deren Alltagsbedürfnisse nicht berücksichtigten, sie damit benachteiligten und ausschlossen. Weibliche Planerinnen waren in Stadtentwicklungen nicht eingebunden. Anfang der 1990er Jahre lag der Frauenanteil unter Architekt*innen in Wien bei nur 6%.

Mit dem Pilotwohnprojekt Frauen Werk Stadt I initiierte Eva Kail, Raumplanerin und erste Leiterin des Wiener Frauenbüros, 1992 einen Wohnbaukomplex mit ausschließlich Planerinnen und einer Frauenperspektive auf allen Ebenen von Wohnumfeld, Wohngebäude und Wohnungen. Jedoch hatten einige Planerinnen keine feministischen Ansichten und im öffentlichen Dienst gab es Widerstand.

1998 erfolgte die Implementierung von Gender Mainstreaming auf EU Ebene und die Einrichtung der Leitstelle für Frauen- und alltagsgerechtes Planen und Bauen in der Stadtbaudirektion. Dies führte nachfolgend zur Neugestaltung des öffentlichen Raums mit Erhöhung der Barrierefreiheit sowie Sicherheit und Nutzer*innenorientierung. Ziel in Wien ist es, die Stadt mit ihrer Infrastruktur und Dienstleistungen für alle Benutzer*innen gleichberechtigt nutzbar zu machen.


 

Leistung
Interview für einen Artikel zu Gender Mainstreaming in der Wiener Stadtplanung

Auftraggeberin
The Guardian Cities

Zeitraum
Interview Juli 2018
Veröffentlichung Mai 2019

web
Artikel City with a female face: how modern Vienna was shaped by women
Deutsche Übersetzung des Artikels

Download
Artikel City with a female face: how modern Vienna was shaped by women

Impressionen



Zurück
Zurück

Emanzipatives Wohnexperiment Einküchenhaus

Weiter
Weiter

ORF zum Weltfrauentag: Frauen in Architektur